STARTKLAR Schülerstudie 2022

Hamburg | 24.03.2022
Schüler:innen bevorzugen Unternehmen mit übereinstimmenden Werten
Gehalt ein großer Einflussfaktor, aber häufig nicht kommuniziert
Unternehmen ohne Onlinepräsenz für Ausbildungssuchende „unsichtbar“

Der Druck auf ausbildende Unternehmen steigt. Während für das laufende Ausbildungsjahr so viele unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet wurden wie in keinem Jahr zuvor, steigen die Erwartungen von Schüler:innen an Unternehmen weiter an. Die Generation Z fordert eine klare Haltung ein, wenn es um Themen wie Gleichberechtigung, soziales Engagement und Nachhaltigkeit geht, so die Erkenntnisse der STARTKLAR Schülerstudie 2022 von Ausbildung.de und Potentialpark. Die repräsentative Studie des reichweitenstärksten Ausbildungsportals in Kooperation mit dem schwedischen Marktforschungsinstitut beleuchtet im dritten Jahr das Thema Ausbildungssuche von Schüler:innen und prüft, wie gut Unternehmen auf die Anforderungen junger Menschen eingestellt sind.

SCHÜLER:INNEN SAGEN BEI STARREN HIERARCHIEN LIEBER AB

Vor allem der Bruch mit hierarchischen Strukturen wird in der aktuellen Studie deutlich. So würden 78 Prozent der Schüler:innen einem Unternehmen absagen, wenn es keinen respektvollen Umgang und starke Hierarchien im Unternehmen gibt. Gleichberechtigung ist somit nicht nur ein Thema, das von den Jugendlichen verstärkt in den gesellschaftlichen Diskurs getragen wird, sondern auch in die Arbeitswelt. Und auch Themen wie Nachhaltigkeit und Engagement abseits des beruflichen Kontexts werden zunehmend wichtiger auf dem Portfolio von Unternehmen. Bereits jetzt würden 44 Prozent der Schüler:innen einem Unternehmen absagen, wenn es nicht die gleichen Werte vertritt wie sie selbst, weitere 37 Prozent, wenn kein soziales Engagement stattfindet. 

Unsicherheiten, die durch die Corona-Krise ausgelöst wurden, zeigen sich dagegen vor allem in steigenden Anmeldezahlen an den Universitäten. „Die Entscheidung für eine Ausbildung ist mit einem hohen Qualitätsanspruch verknüpft“, so Felix von Zittwitz, Geschäftsführer von Ausbildung.de. „Junge Menschen müssen jetzt erst recht davon überzeugt werden, dass eine Ausbildung genauso gute Chancen für die Zukunft eröffnet wie ein Studium. Aber es gibt noch Verbesserungsbedarf.“ Problematisch: Während für 44 Prozent der Schüler:innen die Ausbildungsvergütung der größte Anreiz für eine Ausbildung ist, kommunizieren 72 Prozent der Unternehmen die Gehaltsangaben nicht oder nur unzureichend in ihren Stellenanzeigen.

WENN UNTERNEHMEN NICHT GEFUNDEN WERDEN

Neben hohen Ansprüchen der Gen Z gibt es eine weitere Aufgabe, der sich Ausbildungsbetriebe stellen müssen: digitale Sichtbarkeit. Während jeder dritte Ausbildungsbetrieb laut Forsa keinen Onlineauftritt besitzt, suchen 96 Prozent der Schüler:innen ihre Ausbildung im Internet. Erste Anlaufstelle sind neben Google die Karriereseiten der Unternehmen sowie Ausbildungsplattformen. Aber auch Social-Media- Kanäle, insbesondere Instagram und YouTube, werden in der Informationsbeschaffung immer wichtiger. „Unternehmen ohne Onlineauftritt sind in Zeiten ausfallender Messen und Präsenzveranstaltungen für junge Menschen nahezu unsichtbar. Es ist dramatisch, wenn Unternehmen keine einzige Bewerbung auf einen ausgeschriebenen Ausbildungsplatz erhalten, weil sie nicht gefunden werden“, so von Zittwitz.

Die Studie zeigt aber auch, dass zahlreiche Unternehmen bereits Maßstäbe setzen, wenn es um digitale Recruitingmaßnahmen geht. Verbesserungsbedarf sehen die Experten in mobilen Inhalten. Denn die Mehrheit der Schüler:innen nutzt ausschließlich ihr Handy, um Informationen zur Ausbildungssuche zu erhalten. Dennoch hat eine Vielzahl an Unternehmen ihre Inhalte sowie die Bewerbungssysteme nicht für Mobilgeräte optimiert.

Die STARTKLAR 2022 Schülerstudie ist unter Ausbildung.de/schuelerstudie-2022 erhältlich.

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