Ex-Formel-1-Star Nico Rosberg im Titelinterview mit DB MOBIL

Hamburg | 25.05.2022
Immer nah an der Ideallinie: So wurde Nico Rosberg Formel-1-Weltmeister. Inzwischen ist er erfolgreicher Tech-Investor. Was braucht es, damit sich der 36-Jährige an einem Start-up beteiligt? „Zuerst schaue ich auf die Person: Wird sie von einer intrinsischen Passion angetrieben, oder will da jemand bloß in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Geld verdienen?“, so Rosberg im Interview mit DB MOBIL, dem Kundenmagazin der Deutschen Bahn (Ausgabe Juni, EVT 27.5.2022).

„Ich muss bei einem Gründer Leidenschaft spüren und einen unglaublichen Kampfgeist, den ich aufgrund meiner Vergangenheit als Sportprofi sofort erkenne. Ideen kann man modifizieren, Menschen eher nicht.“  Am 22. Juni wird das von Rosberg mit gegründete Greentech Festival in Berlin eröffnet. Dort werden Innovationen gegen die Klimakrise und für eine grünere Zukunft präsentiert. Die Deutsche Bahn unterstützt das Festival seit Tag eins als Premiumpartnerin.

2016 hat Nico Rosberg seinen Abschied von der Formel 1 verkündet, kurz nachdem er erstmals Weltmeister geworden war. „Am Abend gab es eine Party, auf der mit Vollgas gefeiert wurde. Am Morgen danach sind meine Frau und ich total verkatert aufgewacht. Im Bademantel sagte ich zu ihr: ,Übrigens, ich habe entschieden, dass ich aufhöre.‘ Für sie war das eine totale Überraschung.“ Sie habe aber komplett neutral reagiert, erzählt Rosberg im Interview mit DB MOBIL. Das sei bei seinem Vater, dem Formel-1- Weltmeister von 1982, nicht zu erwarten gewesen: „Nachdem ich meinen Abschied bekanntgegeben hatte, schrieb ich meiner Mutter eine Whatsapp-Nachricht: ,Mama, du brauchst nie wieder Angst um mich zu haben. Das war mein letztes Rennen. Sag das bitte dem Papa.‘ Hätte ich meinen Vater vorab eingeweiht, hätte er mit Sicherheit gesagt: ,Was machst du bloß? Das ist ein Riesenfehler!‘“ 

Zwischen Vater und Sohn gab es in der Jugend Konkurrenz: „Wenn ich in meiner Jugend gegen meinen Vater Tennis gespielt habe, bin ich fast jedes Mal heulend vom Platz gegangen. Ich heulte, wenn ich verloren hatte, und ich heulte, wenn ich gewonnen hatte, weil ich dachte, er habe mich gewinnen lassen. Wir haben dann bis zum nächsten Tag kein Wort mehr miteinander gesprochen.“ Dieses Extreme an ihm sei schlimm gewesen, sagt Rosberg. In der Formel 1 habe ihm dann sein Psychologe beigebracht, dass Niederlagen nicht nur schmerzen, sondern eine Chance seien zu wachsen.

Perfektionist Rosberg hatte auch einen Coach für Speedreading: „Weil ich nicht genug lese, wollte ich lernen, schneller zu lesen. Bill Gates liest dank eines Coaches 100 Seiten pro Stunde.“ Um die Erziehung seiner beiden kleinen Töchter möglichst gut zu meistern, besuchen Rosberg und seine Frau Elternseminare: „Natürlich wollen wir die Leistungsbereitschaft unserer Kinder fördern, aber über allem steht, dass sie glücklich sind.“ Rosberg hat sich von seinen Kids abgeschaut, nicht immer das Handy in der Hand zu halten. „Um nicht in jeder freien Sekunde zum Smartphone zu greifen, habe ich mir eine Gitalele, also eine Miniaturgitarre, gekauft. Sie liegt in meinem Hotelzimmer. Weil ich ehrgeizig bin, nehme ich jetzt sogar Gitarrenstunden. Ich will gut werden.“

Viele Geschichten aus dem Magazin und weitere interessante Inhalte zum Thema Reisen, Menschen und Meinungen finden Sie auch online auf der Website dbmobil.de. Auch das Titelinterview ist dort zu finden. Das vollständige Heft als E-Journal gibt es unter dbmobil.de/das-heft. In gedruckter Form liegt es in den Fernverkehrszügen der DB, den DB Lounges sowie in den DB Reisezentren in Bahnhöfen aus.

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