Social Deep Dive: Vertical VIdeo

#territorydeepdives

Vertical Videos – gekommen, um zu bleiben

Kennen wir alle, nutzen wir alle – und das soll ein Trend sein? Die Rede ist von vertikalen Videoformaten, wie sie uns in sozialen Netzwerken täglich begegnen. Warum sie aus unserer Sicht gekommen sind, um zu bleiben, und was dieses besondere Format ausmacht, erklärt uns wieder unser Experte @Felix in dieser Folge der #territorydeepdives.

 

Keine Liebe auf den ersten Blick: Der lange Weg der Vertical Videos

 

Lange waren vertikale Videos ungefähr so beliebt wie ein Magen-Darm-Infekt. In diesem (durchaus lustigen) Video aus dem Jahr 2014 geht’s genau darum. Tenor: Wer vertikale Videos dreht, hat einfach nicht gelernt, wie man ein Smartphone richtig benutzt. Abhilfe schafft dann maximal noch dieses Medikament.

 

Was damals galt, ist einige Jahre später passé: 94 Prozent der Zeit halten wir unsere Handys vertikal – warum also sollten wir Lust haben, sie für Videos umzudrehen? Vertikale Videos sind über die Jahre nicht nur komplett normal geworden, sondern durch Instagram-Stories, Reels und TikTok eine kreative Spielwiese mit eigenen Regeln. Influencer:innen und Content Creator nutzen das Format genauso wie bekannte Brands. Warum? Vertikale Format performen Studien zufolge besser und werden länger angeschaut als ihre horizontalen Pendants.

 

Das ruckelige Handyvideo gibt’s natürlich immer noch. Was es aber auch gibt, ist eine komplett neue Bildsprache, ein verändertes Storytelling – und Milliarden von Handynutzer:innen weltweit, die gut produzierten Content konsumieren wollen.

 

16:9 vs. 9:16: Was macht ein gutes vertikales Video aus?

 

Social-Media-Content ist flüchtig. Nur einen Swipe entfernt wartet schon das nächste große Ding. Deshalb gilt für vertikale Videos umso mehr: Sie müssen innerhalb der ersten Sekunde (!) die Aufmerksamkeit der User:innen auf sich ziehen.

 

Das gelingt am besten durch eine aufmerksamkeitsstarke Kombination aus Text/Grafiken und Bild. Wie’s geht, zeigen viele Instagram-Influencer:innen in ihren Reels. Ob Schminktutorial, Übungen gegen Rückenschmerzen oder Familienstory: Wenig geht ohne Text im Bild. Schon alleine deswegen, weil viele User:innen den Content ohne Ton konsumieren.

 

One fits all war auf Social Media noch nie eine gute Idee. Was auf Instagram funktioniert, muss auf TikTok noch lange nicht performen. Userverhalten, Sehgewohnheiten, aktuelle Themen: All das muss in die Konzeption eines vertikalen Videos einfließen. Die am besten von Menschen erfolgt, die sich in diesen Kanälen auskennen und selbst User:innen sind.

 

Da wir vertikale Videos anders schauen als horizontale, bieten sich Chancen für kreatives Storytelling – siehe Reels. Zum Beispiel für Stop-Motion-Elemente, die von oben nach unten wandern (denn so „lesen“ wir vertikale Videos). Aber auch für Emojis, Grafiken, Textschnipsel, die Aufmerksamkeit generieren und zum Beispiel News oder Tutorials komplett machen.

 

Und sonst? Dreht sich alles um die vertikale Achse. Wenn wir das Turnschuh-Testimonial früher lässig von links nach rechts durchs horizontale Video laufen lassen konnten, müssen wir ihm heute mit der Kamera folgen. Das erfordert technische Skills, gutes Equipment und Menschen, die sich mit Videoschnitt und je nach Clip mit ein wenig Motion Graphics auskennen. Wie’s richtig gut wird, zeigt dieses Video. Möglich ist vieles, was man nicht für möglich gehalten hätte – auch Fußballspiele werden bereits vertikal gestreamt.

 

Bye, bye Querformat? No!

 

Müssen wir uns also darauf einstellen, dass vertikale Videos horizontale Formate langfristig verdrängen? Nein. Wir glauben: Es wird auf eine mehr oder weniger friedliche Koexistenz hinauslaufen.

 

Vertikale Videos schauen wir am Smartphone, auf einem kleinen Bildschirm. Sie müssen in kurzer Zeit aufmerksamkeitsstarken „snackable content“ to go bieten. Oder so wichtig sein, dass wir sie unterwegs sofort und live sehen wollen. Wie das entscheidende Spiel unseres Lieblingsvereins – siehe oben.

 

Horizontale Formate konsumieren wir kontextuell anders und mit anderem ästhetischen Anspruch: die Netflix-Serie auf dem Sofa, den Konzert-Livestream auf dem Laptop im Bett, den Blockbuster am Sonntagabend mit Freund:innen, in Ruhe und mit unserer ganzen Aufmerksamkeit (im Idealfall).

 

Also: Stay calm and watch on.

 

#territorydeepdives: Unsere Serie zu Social-Media-Trends 2022

 

Damit ihr mit aktuellem Wissen zu den relevantesten Trends im Social Web versorgt seid, folgen in den kommenden Wochen weitere #territorydeepdives. Wir freuen uns auf den Austausch mit euch! Was sind eure Erfahrungen?

 

Quellen

https://www.youtube.com/watch?v=f2picMQC-9E
https://www.youtube.com/watch?v=VAPEukjZKiE
https://breadnbeyond.com/articles/vertical-videos-marketing/
https://www.youtube.com/watch?v=vXeMJZVzlzA
https://buffer.com/resources/vertical-video/
https://www.youtube.com/watch?v=5q_w4CQrtTg
https://www.qvest.com/de/spotlight/vertical-video-gekommen-um-zu-bleiben
https://breadnbeyond.medium.com/vertical-videos-the-future-of-video-marketing-49aff59cde7c
https://www.youtube.com/watch?v=vXeMJZVzlzA

 

Link zu Folge 1:

https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6889858770302730240

Link zu Folge 2:

https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6894309744627322881

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